Wer nach einem Urlaub bereits für einer aufgebrochenen Haustür stand, der kennt es. Dieses Gefühl, das jemand in den eigenen vier Wänden unbefugt sein Unwesen getrieben hat. Und lässt viele ein Leben lang nicht los. Sicherheitslösungen beugen diesem Albtraum vor. Doch sie halten Einbrecher nicht nur davon ab, in die Wohnung oder das Haus einzudringen. Anwesenheitssimulationen lassen im Urlaub oder anderer Abwesenheit das eigene Zuhause bewohnt aussehen. Das schreckt viele Täter ab, es überhaupt zu versuchen.
Einbrecher sind auf der Suche nach leichter Beute. Rein und raus – und das möglichst schnell. Bewohnte Objekte stehen deshalb nicht an erster Stelle bei der Zielsuche. Bewohner bedeuten Schwierigkeiten. Die Wahrscheinlichkeit beim Einbruch entdeckt zu werden, ist signifikant höher. Eine Anwesenheitssimulation gaukelt Außenstehenden vor, dass Du zu Hause bist. Auch, wenn Du gerade im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise weilst.
Aus diesen Maßnahmen besteht eine Anwesenheitssimulation
- Beleuchtung
- Alltägliche Geräusche
- Bewegungen wie Jalousien, Rollläden oder Markisen
- Simulation von Tätigkeiten wie Fernsehen und Gartenarbeit
Mit smartem Licht die eigene Anwesenheit vortäuschen
Ein smartes Lichtsystem ist eine einfache Möglichkeit in die Anwesenheitssimulation einzusteigen. Denn smarte Leuchten lassen sich über Zeitpläne ein- und ausschalten. Sie verändern ihre Farben und sind auch von unterwegs zu steuern.
Zu den weit verbreiteten Systemen gehört dabei mit Sicherheit Philips Hue. Es zählt zu den Produkten mit dem größten Funktionsumfang. Natürlich schalten sich alle Lampen, Leuchten und Lightstrips über die Philips Hue App nach individuell definierten Zeitplänen. Soweit so gut. Doch leuchten die Lampen in einem sich wiederholenden Muster wird schnell deutlich: Hier wohnt doch keiner.
Zufällige Routinen
Aber es gibt Abhilfe: Denn über die Routinen-Funktion in der Hue App erstellst Du Zeitpläne, die in ihrer Anfangs- und Endzeit auf Zufallsprinzip variieren. Um diese einzurichten, gehst Du in Deiner Philips Hue App auf den Menüpunkt „Routinen“. Dort klickst Du auf „Weitere Routinen“. Hier erstellst Du dann Deine individuelle Routine. Dabei wählst Du aus, wann der Ablauf startet, welche Lampen daran in welchen Zustand schalten sollen und wann die Routine enden soll. Nun soll die Routine zufällig ablaufen. Dazu stellst Du ein, in welchem Minutenbereich der Anfang und das Ende der Routine variieren soll.
Doch Philips Hue kann noch mehr in Sachen Anwesenheitssimulation. Denn in der Test-Abteilung, dem Philips Hue Lab, in Deiner Hue App finden sich zahlreiche sinnvolle Funktionen. Sie steuern Deine Lampen in vordefinierten Zeiträumen und in auswählbaren Räumen nach Zufallsprinzip. In der „Advanced Presence Mimicking“ hast Du im Gegensatz zur zuvor beschriebenen Routine noch mehr Möglichkeiten.
Die dieser Formel wählst Du zwei verschiedene Zeitpunkte aus, um Deine Lampen einzuschalten. Zunächst einmal, wann Du nomalerweise nach Hause kommst. Dann wann Du ins Bett gehst. Zu jedem Zeitpunkt schaltest Du Deine Lampen in verschiedene Lichtszenarien. Zur Auswahl: der letzte Zustand und die Hue Szenen wie “Lesen”, “Entspannen” oder “Nachtlicht”. Abschließend bestimmst Du noch die Abschaltzeit der Leuchten und in welchem zufälligen Zeitpuffer sie geschaltet werden sollen.
Ins Philips Hue Lab gelangst Du in der App unter dem Menüpunkt „Entdecken“. Hier wählst Du dann „Hue Labs“ aus. Jetzt geht es in Englisch weiter. Unter dem Button „Browse more formulas“ scrollst Du solange weiter, bis Du „Advanced Presence Mimicking“ siehst.
Fernseher simulieren
Für die nächste Anwesenheitssimulation benötigst Du eine Philips Hue in der Nähe Deines Fernsehers. Denn sie täuscht das Flimmern des TV-Geräts vor. Sie nennt sich „TV mimicking“ und Du findest sie wieder in den „Hue Labs“. In der Formel selbst stellst Du Anfangs- und Endzeit, den Einschaltzeitpunkt und die Dauer ein. Zudem kannst Du den Beginn ebenfalls zufallsbasiert variieren. Nun noch die gewünschte Lampe aussuchen, die den Fernseher simulieren soll und fertig.
Mit Outdoor Sensor die Innenleuchten schalten
Besitzt Du einen Philips Hue Outdoorsensor bietet Dir das „Hue Labs“ zudem die Formel „Mimic presence in motion“. Mit ihr schaltest Du Deine Lichter zufällig in vordefinierten Räumen, wenn der Bewegungssensor regiert. Und natürlich verändern sich die Lampen nicht, falls sie bereits leuchten sollten.
Wichtig bei allen Simulationen: Bilde Deinen normalen Alltag so gut es geht nach. Denn es bringt nichts, die Lichter auf einmal komplett anders zu schalten als zuvor. Dies fällt beim Auskunftschaften von Objekten schnell auf.
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Anwesenheitssimulation mit Philips Hue im Überblick
- Routinen mit zufälligen Einschalt- und Abschaltzeitpunkt
- Routinen mit zufälligen Start- und Endpunkt sowie Simulation des Ankommens und Schlafengehens
- Simulation eines TV-Gerätes
- Zufälliges Anschalten der Lichter in Kombination mit dem Outdoor Sensor
Smarte Zwischenstecker zur Anwesenheitssimulation
Intelligente Steckdosen und Zwischenstecker machen herkömmliche Geräte smart. Unter anderem arbeiten sie wie Dein Lichtsystem mit Zeitplänen. Diese Funktion machst Du Dir bei der Anwesenheitssimulation zu Eigen. Eine Möglichkeit: Nutze auch mit smarten Zwischensteckern Deine Lampen, um Deine Anwesenheit vorzutäuschen. Ein feiner Trick: Schalte nachts zwischendurch das Licht im Badezimmer, um den Gang auf die Toilette nachzustellen. Du kannst jedoch auch Dein Küchenradio jeden Morgen wie üblich an- und ausschalten, um Alltagsgeräusche zu simulieren.
Gartenarbeiten automatisiert ausführen lassen
Auch der heimische Garten bietet gute Möglichkeiten zur Anwesenheitssimulation. Denn ein ungemähter Rasen oder vertrocknete Blumen sagen überdeutlich: Hier war lange keiner mehr bei der Gartenarbeit. Und das ist typisch für eine längere Abwesenheit.
Mit Mährobotern und smarten Bewässerungssystemen macht Dein Garten auch in Deinem Urlaub einen gepflegten Eindruck. Vor allem GARDENA bietet Dir hier ein komplettes System. Es beinhaltet zum einen Mähroboter und zum anderen auch unterschiedliche Bewässerungslösungen. Im Garten legst Du den Fokus jedoch nicht auf zufällige Muster, sondern auf gute Pflege. Das bedeutet: Besitzt Du bereits einen Smart Garden, so lasse ihn auch in Deiner Abwesenheit weiterlaufen. Willst Du Dir Deinen Garten erst automatisieren, so achte bei der Wahl der Produkte auf die Möglichkeit von Zeitplänen. Ein Vorteil bei GARDENA: Dank Kompatibilität mit Apple HomeKit kannst Du beispielsweise auch Abläufe in Kombination mit Philips Hue Lampen erstellen.
Und keine Angst vor dem Diebstahl der Mähroboter, wenn Du nicht zu Hause bist. Alle Rasenroboter im tink Shop bieten Dir eine Diebstahlsicherung, die das Gerät im Fall der Fälle unbrauchbar macht.
Anwesenheit durch Video-Türklingeln fingieren
Ein simpler, aber doch so effizient: Einbrecher klingeln einfach und schauen, ob jemand öffnet. Eine Video-Türklingel macht diesem Trick einen Strich durch die Rechnung. Denn mit ihnen sprichst Du dank Gegensprechfunktion mit jedem Besucher.
Modelle von Ring oder Google Nest benachrichtigen Dich zudem durch Push-Mitteilungen, wenn sich jemand im Sichtfeld befindet. Siehst Du im Urlaub auf Deinem Smartphone jemand verdächtiges, kannst Du gezielt einen Nachbarn benachrichtigen. Wenn Du Dir ein Modell von Ring zulegen möchtest, dann schau Dir einfach unseren Vergleich der Ring Video-Türklingeln an.
Einbrecher austricksen: Rollläden und Jalousien automatisieren
Kommen wir jetzt zu ein wenig Smart Home für Fortgeschrittene. Denn zur Automation von Jalousien und Rollläden benötigst Du ein entsprechendes Steuerungsmodul. Diese sind meist Teil einer umfangreicheren Smart-Home-Lösung wie Homematic IP und OPUS. Besitzt Du bereits eines der Systeme und hast Jalousien oder einen Rollladen, dann sind die Module eine sinnvolle Ergänzung. Nicht nur in Sachen Komfort, sondern eben auch beim Thema Einbruchschutz.
Mit ihnen schließen und öffnen sich Deine Jalousien und Rollläden jeden Tag zur gewünschten Zeit. Wie auch bei den anderen Sicherheitsmaßnahmen gilt auch hier: Orientiere Dich bei den Zeitplänen an Deinen alltäglichen Gewohnheiten.
Fazit: Darauf solltest Du bei Deiner Anwesenheitssimulation achten
Die wichtigste Grundlage bei einer Anwesenheitssimulation: Dein Zuhause soll so aussehen, als wenn Du vor Ort bist. Deshalb achte darauf, dass Du alle Abläufe und Zeitpläne Deinem Alltag nachempfindest. Dann ist es für potenzielle Einbrecher schwieriger den Unterschied zu erkennen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Achte bei den Zeitplänen auf zufallsbasierte Änderungen beispielsweise in der Anfangszeit. Denn niemand kommt jeden Tag pünktlich auf die Minute nach Hause.
Am besten funktioniert eine Anwesenheitssimulation, wenn ein Rädchen ins andere greift. Je besser Deine Smart-Home-Geräte miteinander vernetzt sind, desto realistischer kannst Du Deinen Alltag nachbauen. Und das Risiko für einen Einbruch senken.