Als ich einem Freund erklärt habe, dass ich gerade einen Blogeintrag über die verschiedenen WLAN-Standards schreibe, entgegnete er ganz überrascht: “Es gibt mehrere?” Das fasst wohl das Verständnis einiger von WLAN ganz gut zusammen. Tatsächlich gibt es mehr über WLAN zu wissen als nur, wie man das schnellste bekommt und was der witzigste WLAN-Name ist. Welche verschiedenen Standards es gibt und was das bedeutet, erklären wir euch hier.

Fangen wir erst einmal ganz am Anfang an. Das Akronym WLAN steht für wireless local area network – ist also ein drahtloses, lokales Netzwerk. Damit ist es der freiheitsliebende Bruder vom LAN – das lokale Netzwerk, bei dem die Datenübertragung via Kabel stattfindet.

Beide Netzwerke sind dabei nicht gleichzusetzen mit dem Internet. Sie stellen lediglich Verbindungen zwischen Deinen Geräten untereinander oder zwischen ihnen und dem Internet her.

Hast Du Dir schon einmal einen Router etwas genauer angeschaut, wirst Du sicher gesehen haben, dass es bei der Abkürzung nicht nur bei WLAN bleibt. Stattdessen folgt dem der nächste Vier-Buchstabler: IEEE. Dahinter verbirgt sich das Institute of Electrical and Electronic Engineers.

Diese haben im Februar 1980 den einheitlichen WLAN-Standard veröffentlicht. Die Zeitangabe versteckt sich hinter den ersten drei Zahlen im Namen, die 802 (1980 und Februar, der zweite Monat). Zu guter Letzt folgt die Zahl 11, die für eine Normenfamilie für WLAN-Netzwerke steht.

Die Standards und worin sie sich unterscheiden

Damit haben wir die Grundlagen des WLAN-Begriffes geklärt. Das Kürzel WLAN IEEE 802.11 macht so allerdings immer noch nicht Halt, sondern wird gefolgt von Kleinbuchstaben wie a, b, n, ac oder bx. Diese haben mit den verschiedenen WLAN-Standards zu tun. Wie diese sich unterscheiden und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen, folgt jetzt.

Die zwei Frequenzbereiche

Prinzipiell unterscheiden sich die verschiedenen WLANs darin, welche Frequenzbereiche sie zur Datenübermittlung nutzen. Dabei stehen hauptsächlich der 2,4 GHz- und der 5 GHz-Bereich zur Verfügung. Einige Router, beispielsweise die von AVM, können sogar beide gleichzeitig nutzen.

Der 2,4 GHz-Frequenzbereich ist dabei der mit der höheren Reichweite, dafür bietet der 5 GHz-Bereich höhere Übertragungsraten, büßt dafür aber an Reichweite ein. Trotzdem ist letzterer weniger schnell ausgelastet als der 2,4 GHz-Bereich. Das liegt unter anderem daran, dass auch Bluetooth oder Zigbee mit diesen Frequenzen interferieren.

WLAN 5

Technischer ausgedrückt handelt es sich bei WLAN 5 um den Standard 802.11ac. Dieser wurde 2013 auf den Markt gebracht und arbeitet ausschließlich auf dem 5 GHz-Frequenzband. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt hier bei 3,12 Gbit/s und war lange Zeit der beste Standard, den man wählen konnte.

WLAN 6

Das ist die aktuellste WLAN-Generation, die 2019 mit ersten Geräten auf den Markt gekommen ist und auch als 802.11ax bezeichnet wird. Womit sie sich am meisten von ihren Vorgängern absetzt, ist die durch die höhere Bandbreite ermöglichte, potentiell schnellere Verbindungsgeschwindigkeit.

Vor allem bei der Übermittlung großer Datenmengen ist das von Vorteil, um eine qualitativ hochwertige Übertragung zu garantieren. Das spielt zum Beispiel beim Streamen oder bei kommunikationsintensivem Online-Gaming eine wichtige Rolle.

Das theoretische Maximum an Durchsatz von WLAN 6 liegt bei 9,6 Gbit/s. Dabei eignet sich WLAN 6 besser für die Einbindung mehrerer Geräte, während WLAN 5 seine Maximalgeschwindigkeiten nur beim Anschluss eines einzigen Gerätes erreicht. Gerade bei Smart Homes, die viele Geräte einbinden, ist das von Vorteil. Und dadurch, dass WLAN 6 in der Datenübertragung nahezu genau so gut ist wie die kabelgebundene, könnte diese Generation Ethernetkabel endgültig ablösen.

WLAN 6E

Zusätzlich zum WLAN 6 kam etwas später eine neue Technologie auf den Markt: WLAN 6E. WLAN 6E-fähige Geräte sind nicht länger beschränkt auf die 2,4 GHz und 5 GHz-Frequenzen, sondern nutzen ein 6-GHz-Frequenzband mit einer Bandbreite von 1.200 MHz. Das ist perfekt für hohe Datenübermittlungen über kurze Entfernungen.

WLAN 6E bietet weiterhin alle Vorteile, die auch mit WLAN 6 vorgestellt wurden. Zusätzlich gibt es aber hier noch den neuen Frequenzbereich, über den Überlastungen auf den zwei bisherigen Bändern einfach umgangen werden können. So optimiert WLAN 6E die Funktionsweise von Echtzeitanwendungen.

Wenn Du WLAN 6E nutzen willst, musst Du beachten, dass nicht jedes WLAN 6-fähige Gerät auch WLAN 6E unterstützt. Sei also beim Hardware-Kauf aufmerksam.

WLAN 7

WLAN 7, oder WLAN 802.11be, soll das bisher schnellste WLAN überhaupt werden, das in der Theorie eine Geschwindigkeit von sage und schreibe 46 Gbit/s erreichen soll. In unserem Blog haben wir diesen Standard schon einmal vorgestellt.

Was die Frequenz angeht, kann WLAN 7 sowohl auf den 2,4 und 5 GHz-Bereichen als auch auf den neueren 6 GHz-Bereich zugreifen. Da letzteres ohnehin erst seit relativ Kurzem in Deutschland Einzug gefunden hat, ist es bisher kaum ausgelastet.

Dieses superschnelle WLAN soll 2023 veröffentlicht werden. Es ist dann vor allem für Anwendungsbereiche wie Virtual Reality, Augmented Reality oder 4K- und 8K-Streaming geeignet. Im Smart Home-Bereich ist diese Art von WLAN-Standard nicht notwendig, da eine solch hohe Datenrate von smarten Geräten nicht benötigt wird.

Witzigste WLAN-Namen

Okay, okay. Es ist natürlich trotzdem auch gut zu wissen, was die besten WLAN-Namen sind. Und gerade nun, da Du das WLAN-ABC drauf hast, darfst Du es auch benennen. Dafür sind hier die top five witzigen und kreativsten Ideen zur Benennung Deines WLANs.

    1. Martin Router King, ich sage mal so: I have a stream!
    2. Einigkeit auf Recht und WiFi
    3. Hier könnte Ihre Werbung stehen
    4. und passend zur Jahreszeit: Winternet is coming
    5. auch hilfreich: Mama, fuer Internet hier klicken