Im Laufe der vergangenen Monate sind verschiedene neue Kopfhörer auf dem Markt und den Tech-Foren dieser Welt erschienen und haben einige Münder offen stehen lassen. In diesem Artikel wollen wir Dir die vier verrücktesten und außergewöhnlichsten dieser neuen Modelle einmal kurz präsentieren und einige Infos dazu streuen. Die besten Bluetooth-Kopfhörer haben wir Dir in diesem Artikel bereits vorgestellt.

Es gibt neue Kopfhörer aus dem Hause adidas. Die schlichten schwarzen On-Ear Kopfhörer kommen im ersten Moment zwar recht unspektakulär daher, doch ein genauerer Blick auf den Kopfhörerbügel zahlt sich aus. Dieser ist nämlich mit der modernen “Powerfoyle” ausgestattet. Diese anpassungsfähige Solarzelle ermöglicht ein permanentes Aufladen der Kopfhörer. Das ist zwar nicht ganz neu, das Einsteigen von adidas in diesen Markt könnte ihm jedoch einige Pluspunkte bringen, da adidas schließlich einen großen Namen mitbringt.

Die Kopfhörer werden umweltfreundlich aus recyceltem Plastik hergestellt und auch plastikfrei versandt. Über die App der Kopfhörer kannst Du in Echtzeit den Akkustand verfolgen. Dabei siehst Du einerseits den Akkugewinn durch das Aufladen durch Solarenergie und den Verlust des Akkus im Gebrauch. Dieses parallele Aufladen kann sich den Tester:innen zufolge wirklich sehen lassen und verbucht wirkliche Erfolge.

Auch wenn man bei lautem Musikhören nicht um den Verlust des Akkus auf langer Sicht hinwegkommt, bietet das Feature dennoch einen längeren Hörgenuss. Auch ohne die Solarfunktion hält der Akku übrigens stolze 80 Stunden, was unter den anderen Bluetoothkopfhörern auch eine Hausnummer ist. Selbst wenn sich kein ANC unter den Features finden lässt, stellen die Solar-Kopfhörer dennoch eine interessante Position auf dem Kopfhörermarkt dar.

Das etwas andere In-Ear Modell: NTT Sonority MWE001

Die Firma Nippon Telegraph and Telephone hat es sich zum Ziel gemacht, dass Außenstehende nicht mehr von der Musik oder Stimmen, die aus Kopfhörern kommen, belästigt werden. Die Kopfhörer der Tochtermarke Sonority, die MWE001, sitzen nicht im Gehörgang, sondern direkt oben in der Ohrmuschel. Durch ein eigenes Verfahren, der “Personalized Sound Zone” (PSZ), werden die positiven Schallwellen durch die entgegengesetzten Schallwellen gekontert.

Ein ähnliches Prinzip wird übrigens bei der ANC (Active Noise Cancellation) verwendet. Dort ist es jedoch genau andersherum. Bei der PSZ geht es jedoch darum, die Musik nicht herauszulassen, während bei der ANC keine Geräusche nach innen gelangen sollen. Die ungewöhnlichen neuen Kopfhörer kann man hierzulande lediglich auf Amazon erwerben, da sich die japanische Firma aus dem westlichen Markt größtenteils heraushält.

Neue Kopfhörer für den Durchblick: Bose Frames

Bose kennt man vor allem von angenehm dämpfenden Kopfhörern und vielseitigen Surround-Sound-Anlagen. Nun haben die Hersteller aber mit ihrer Sonnenbrille neue Kopfhörer auf den Markt gebracht, die das Musikhören ermöglichen soll. So sind in den Rahmen an beiden Seiten kleine Kopfhörer eingelassen, durch die angeblich alle Entertainment- und Gesprächsinhalte vertraulich bleiben sollen.

Den Stimmen zufolge gilt dies jedoch nur bedingt: Eine Lautstärke von 50 % habe nach außen den Effekt von In-Ear Kopfhörern. Ab einer Lautstärke von 80 % würde man schon deutlich mehr hören, sofern man sich in einem Umkreis von ca. 2 Metern aufhält, was etwa in einem Bus deutlich häufiger vorkommt. Dies gilt demnach für Musik als auch für Telefonate. Des Weiteren sehen die Brillen aufgrund ihrer breiten Bügel auch etwas klobiger aus als ihre musikfreien Verwandten und erinnern damit an 3D-Brillen aus dem Kino. 

Mit ihrer Laufzeit von ca. 3,5 Stunden sind sie für den Preis von 250 Euro auch keine Spitzenreiter. Für ein First-Generation-Produkt ist das alles zwar nicht schlecht, aber eben aktuell nicht mehr als eine nette Idee von Bose. Doch wer weiß, vielleicht wird ja noch etwas daraus. 

Neue Dyson Kopfhörer zum Atmen(?): Dyson Zone

Das wohl größte Fragezeichen wurde in den letzten Monaten wohl aber hinter die Dyson Zone gesetzt. Nicht etwa nur, weil sich der Hersteller von Luftreinigungssystemen auf einmal neu zu positionieren schien. Vielmehr war die Verwunderung aufgrund der Kombination aus einem Kopfhörer und einem Luftfilter groß. Die neuen Dyson Zone warten nämlich mit zwei Luftfiltern, jeweils einem pro Seite und zusätzlichem Visier zur Zuführung zu Mund und Nase auf. 

Die neuen Kopfhörer wirken mit 50 Stunden Akkulaufzeit und einem wuchtigen Sound zunächst wie der gute erste Schritt von Dyson. Doch mit ihren ca. 650 Gramm dürfte der Tragespaß nicht lange andauern. Dafür verfügen die Kopfhörer über eine gut durchdachte Steuerung mittels Mini-Joystick an der Seite der Ohrmuschel und einem stabilen ANC. Doch das kann gar nicht richtig greifen. Aber warum?

Eine Luftfilterfunktion?

Das liegt an der Luftfilterfunktion und damit dem Elefanten im Raum. Direkt vorweg: Mit den Dyson Zone fällst du auf, ob gewollt oder unbewusst. Über die seitlichen Luftfilter wird die Luft gereinigt und durch das abnehmbare Visier dem Mund und der Nase zugängig gemacht. Dabei gibt es eine Reihe von Problemen. So ist das Reinigen der Luft so laut, dass die Geräuschunterdrückung es nicht vollends negieren kann. Zudem ist das Visier, welches im Gegensatz zu den Kopfhörern aus leichtem Plastik ist, oben und unten geöffnet. Dadurch kommt nicht nur die “unsaubere” Luft von außen hinein – die gefilterte Luft kann auch ganz einfach entweichen.

Doch hier hört es nicht auf: Du kannst zwar die Luftfilterung in der App live verfolgen, doch die aktivierte Filterung halbiert die Akkulaufzeit nicht nur – sie geht dadurch von 50 Stunden auf ca. 4 Stunden herunter. Damit lohnt sich das ganze dann noch weniger. Mit ca. 900 Euro muss die futuristische Spielerei ruhig noch einige Jahre im Silicon Valley ausgefeilt werden.